Angebote für Schulen

"Das Thema muss in die Schulen": Die Vermittlung der Geschichte der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen an die jüngere Generation ist ein Kernanliegen des Programms. Das BJ initiiert oder unterstützt deshalb verschiedene Projekte, die sich an Schülerinnen und Schüler der Oberstufe und ihre Lehrpersonen richten.

Lern-App "Fürsorge und Zwang"

Die Pädagogische Hochschule (PH) Luzern hat gemeinsam mit den Pädagogischen Hochschulen Waadt und Tessin, dem Verein "Gesichter der Erinnerung" und der Firma Feinheit ein vom Bundesamt für Justiz in Auftrag gegebenes Bildungsmedium zur Geschichte der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen entwickelt.

Die webbasierte Lern-App steht kostenlos in deutscher, französischer und italienischer Sprache online zur Verfügung. Sie richtet sich an Schülerinnen und Schüler ab der 7. Klasse und alle weiteren Interessierten. In Videoporträts begegnen sie Schicksalen und Lebenswegen von Betroffenen. Die Schülerinnen und Schüler rekonstruieren das Leben der erzählenden Person, erschliessen Quellen und halten ihre Überlegungen dazu fest.

Zur Vertiefung stehen auf der Website der App zahlreiche altersgerecht aufbereitete Unterlagen sowie ein Manual für die Lehrpersonen zur Verfügung. Die Dokumente ermöglichen einen Einstieg in die Thematik sowie zweckmässig aufbereitetes Wissen zur Entwicklung des Sozialstaates, seiner Stärken und Herausforderungen.

Die App kann in verschiedenen Fächern (z. B. Geschichte, Politische Bildung oder Ethik) und in unterschiedlichen Unterrichts- und Sozialformen eingesetzt werden.

IdeenSet "Ausgegrenzt und weggesperrt"

Die Unabhängige Expertenkommission (UEK) Administrative Versorgungen hat gemeinsam mit der Pädagogischen Hochschule (PH) Bern ein Lehr- und Lernangebot entwickelt, um Lernenden eine Auseinandersetzung mit dem Thema der administrativen Versorgungen zu ermöglichen. Das IdeenSet "Ausgegrenzt und weggesperrt" wurde 2019 erstmals auf Deutsch veröffentlicht.

2023 hat das BJ die PH Bern mit der Aktualisierung und Übersetzung der Inhalte auf Französisch und Italienisch beauftragt. Seit September 2024 ist die umfangreich erweiterte Version ebenfalls in französischer und italienischer Sprache online verfügbar.

Schulbesuche von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen (koordiniert von "Austausch-Échange")

Das Bundesamt für Justiz unterstützt ein Projekt des Vereins Austausch-Échange, das zum Ziel hat, anhand von Schulbesuchen Betroffener das Thema der jüngeren Generation und Personen in Ausbildung zu vermitteln. Im Fokus steht dabei das Einzelschicksal einer Zeitzeugin/eines Zeitzeugen und der direkte Austausch. Der dialogische Austausch zwischen Schülerinnen und Schülern und den Betroffenen ermöglicht einen einzigartigen und oftmals emotionalen Zugang zur Thematik und bietet einen gemeinsamen Raum für Selbstreflexion und Reflexion über das jetzige System der Fürsorge. Die Zeitzeuginnen und Zeitzeuginnen werden durch eine Pädagogin oder einen Pädagogen (Moderation) begleitet.  

Letzte Änderung 07.04.2025

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