Das Bundesamt für Justiz (BJ) sorgt dafür, dass die Erkenntnisse der Aufarbeitung verbreitet und nutzbar gemacht werden.
Die Folgen von Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen wirken bei den Betroffenen und ihren Nachkommen bis heute nach. Das erlittene Leid wurde anerkannt und eine Aufarbeitung des Erlebten durch Betroffene, staatliche Stellen und Forschende kam in Gang. Seither wurden laufend neue Erkenntnisse dazu gewonnen.
Dieses Wissen soll möglichst zu Allgemeinwissen werden. Dazu gehört, sich an das begangene Unrecht und Leid zu erinnern und aus den Einsichten Lehren für heute und die Zukunft zu ziehen.
Das AFZFG bzw. dessen Ausführungsverordnung betraut das Bundesamt für Justiz mit der wichtigen Aufgabe, für die Verbreitung und Nutzung der Ergebnisse wissenschaftlichen Aufarbeitung zu sorgen. Konkret soll das BJ das Wissen über und die Erinnerung an die fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen der interessierten Öffentlichkeit zugänglich machen und nach Möglichkeit auch den nachfolgenden Generationen vermitteln.
Im Rahmen eines Programms zur Vermittlung und Sensibilisierung wird das BJ in den nächsten Jahren (2024-2028) verschiedene Projekte fördern, sichtbar machen und zum Teil zusammen mit Partnern eigene Projekte umsetzen. Eine thematische Web-Plattform soll alle wichtigen Informationen zum Thema für alle Interessierten zugänglich machen; eine Wanderausstellung in ausgewählten Städten aller Landesteile wird sich an eine breite Öffentlichkeit richten und mittels einer Lern-App sollen Schülerinnen und Schüler mehr über das Schicksal betroffener Menschen erfahren können. Bestehende Vermittlungsprojekte unterstützt das BJ weiterhin.
Aktuelles
26. März 2024
Der Zuschlag zur Ausschreibung der Web-Plattform wurde publiziert. Der Auftrag geht an die Firma Sturm und Bräm und die Universität Bern.
16. März 2024
Der Zuschlag zur Ausschreibung der Wanderausstellung wurde publiziert. Der Auftrag geht an die Arbeitsgemeinschaft Expositionen und ZMIK.
24. Oktober 2023
Das BJ führte einen Austausch mit Betroffenen über die geplanten Tätigkeiten zur Vermittlung der Ergebnisse aus der wissenschaftlichen Aufarbeitung von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen.
4. August 2023
Das BJ hat ein Mandat zur Erarbeitung einer Lern-App im Einladungsverfahren an die ARGE PH Luzern, HEP Lausanne, SUPSI, Gesichter der Erinnerung und Feinheit AG vergeben. Die App soll Ende 2024 erscheinen.
16. Dezember 2022
Die Ergebnisse aus der wissenschaftlichen Aufarbeitung sollen verbreitet und nutzbar gemacht werden. Das BJ hat insgesamt 9 Massnahmen zur Information, Vermittlung und Sensibilisierung erarbeitet und wird diese in den Jahren 2023 bis 2028 umsetzen.
Letzte Änderung 14.05.2024