
Kontaktgruppe zentrales Mittelmeer
Die Kontaktgruppe zentrales Mittelmeer dient dem Austausch zwischen den europäischen und afrikanischen Ländern, die von der Migration über die zentrale Mittelmeerroute betroffen sind. Sie wurde im März 2017 in Rom auf Initiative des italienischen Innenministers Marco Minniti ins Leben gerufen.
Im Juli fand ein zweites Treffen in Tunis statt. Seither wurden die Prioritäten in verschiedenen Gremien weiterverfolgt und zahlreiche Massnahmen getroffen. So konnten durch die Unterstützung der libyschen Küstenwache bei der Seenotrettung seit Jahresbeginn über 14‘000 Menschen vor dem Ertrinken gerettet werden.
Gleichzeitig sind die grundlegenden Probleme vieler MigrantInnen in der Region noch nicht gelöst. Es ist eine gemeinsame Aufgabe der internationalen Staatengemeinschaft dafür zu sorgen, dass den Flüchtlingen und verletzlichen MigrantInnen der nötige Schutz gewährt werden kann.
Drittes Treffen der Kontaktgruppe in der Schweiz
Die Schweiz beteiligt sich aktiv am Dialog in der Kontaktgruppe und setzt sich für die Fortführung dieser Treffen ein. Bundesrätin Sommaruga hat deshalb vorgeschlagen, das dritte Treffen der Gruppe in der Schweiz durchzuführen. Dieses Treffen findet am 13. November 2017 in Bern statt.
In enger Zusammenarbeit mit dem UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR), der Internationalen Organisation für Migration (IOM) und dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) setzt die Schweiz in diesem Rahmen den Akzent auf die Notwendigkeit von Schutzmassnahmen für MigrantInnen und Flüchtlinge in Libyen und auf dem Weg nach Libyen. Ziel ist die Verabschiedung einer Deklaration mit Massnahmen im Bereich des Schutzes von MigrantInnen und Flüchtlingen, wie zum Beispiel:
- Die Verbesserung der Bedingungen in den Haftzentren in Libyen
- Die Unterstützung der freiwilligen Rückkehr in die Herkunftsländer
- Sichere und reguläre Migrationswege für Flüchtlinge
- Die Bekämpfung von Menschenschmuggel
Nach Bern eingeladen sind Ägypten, Algerien, Deutschland, Frankreich, Italien, Libyen, Mali, Malta, Niger, Österreich, Slowenien, Tschad und Tunesien sowie der EU-Kommissar für Inneres und Migration, die Estnische EU-Ratspräsidentschaft und der Europäische Auswärtige Dienst. Zudem sind auch die IOM, das UNHCR und erstmals auch das IKRK in das Treffen eingebunden.
Engagement der Schweiz
Die Schweiz engagiert sich in Libyen und entlang der Migrationsroute in verschiedenen Bereichen, dazu gehören etwa die Bekämpfung von Menschenschmuggel, Schutz von MigrantInnen und Flüchtlingen oder die Friedenspolitik. Die Stärkung der Asyl- und Schutzstrukturen in Drittstaaten ist ein Schwerpunkt des migrationsaussenpolitischen Engagements der Schweiz. So unterstützt sie zum Beispiel Projekte von IOM, die zum Ziel haben, MigrantInnen die Möglichkeit der freiwilligen Rückkehr in Sicherheit und Würde in die Heimat zu verschaffen und ihre Reintegration zu unterstützen.
Darüber hinaus trägt die internationale Zusammenarbeit der Schweiz in Nordafrika und in den verschiedenen Regionen südlich der Sahara langfristig dazu bei, Alternativen zur irregulären Migration zu schaffen und die Ursachen erzwungener Migration und Flucht anzugehen.
Dokumentation
- Faktenblatt: 3. Treffen der Kontaktgruppe zentrales Mittelmeer vom 13. November 2017 in Bern (PDF, 87 kB, 05.06.2020)
- Faktenblatt: Engagement der Schweiz in der Region (PDF, 174 kB, 05.06.2020)
- Aktuelle Migrationslage, Stand 17.10.2017 (PDF, 315 kB, 05.06.2020)
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Route Méditerranéenne Centrale: Trouver des alternatives à des parcours dangereux (PDF, 751 kB, 05.06.2020)
(Dieses Dokument steht auf Deutsch nicht zur Verfügung)
Links
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Zentrales Mittelmeer: Besserer Schutz für Flüchtlinge und Migrantinnen und Migranten und Bekämpfung des Schlepperwesens
Medienmitteilung vom 13. November 2017
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Kein Land, keine Institution, keine Organisation kann die Herausforderungen der Migration alleine bewältigen
Eröffnungsrede von Bundesrätin Simonetta Sommaruga.
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Internationales Treffen in Bern für einen besseren Schutz der Migrantinnen und Migranten auf der zentralen Mittelmeerroute
Medienmitteilung vom 3. November 2017
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Ministertreffen zum zentralen Mittelmeer: Bundesrätin Simonetta Sommaruga in Tunis
Medienmitteilung vom 24. Juli 2017
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Migration über die zentrale Mittelmeerroute: Neun Länder einschliesslich der Schweiz koordinieren ihre Aktivitäten
Medienmitteilung vom 20. März 2017
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United Nations, General Assebly: International migration and development
Report of the Secretary General (dieses Dokument steht auf Deutsch nicht zur Verfügung)
Multimedia
Statement von Bundesrätin Simonetta Sommaruga an der Medienkonferenz
Eröffnungsrede von Bundesrätin Simonetta Sommaruga
Letzte Änderung 13.11.2017
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